Am Freitag Abend haben wir gemeinsam all jene gefeiert, die Fürsorge und Care-Arbeit leisten

Das BarCamp am Freitag, die Tagung am Samstag boten in mehreren Sessions und Workshops Gelegenheit, die mangelnde Sichtbarkeit und unfaire Verteilung von Care-Arbeit zu thematisieren und gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Wir wünschen uns, dass all jene, denen sonst aufgrund von Care-Verpflichtungen die Kraft und Zeit fehlt, dass sie an diesen beiden Tagen die notwendige Unterstützung erfahren konnten, dass ein Bewusstsein entsteht und vielleicht auch ein Umdenken stattfindet, die gewohnten Verantwortlichkeiten einmal grundsätzlich in Frage zu stellen: wie kam es eigentlich zu dieser Aufteilung? Und wer profitiert davon?

Das Abendprogramm mitgestaltet haben:

Nicole Weißbrodt

Sie ist Schau- und Puppenspielerin. Seit einigen Jahren ist sie gemeinsam mit Clarissa auf Tour, einer exzentrischen älteren Dame im Rollstuhl, einer Puppe, die sich selbst sehr wichtig nimmt und ihre Pflegerin Nicci immer spüren lässt, wie die Machtverhältnisse liegen und wer gefälligst zu schweigen hat.

Dominique Macri

Dominique MacriDichterin, Slammerin und immer im Spagat zwischen Bühne und elterlicher Verantwortung. Es geht um Vereinbarkeit, um Selbstausbeutung und Selbstsorge in einer Welt, die all jene bevorzugt, die entweder keine fürsorglichen Pflichten haben (also eigentlich niemand) oder diesen nicht nachkommen.

Lars Ruppel

Er gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Slam Poet*innen in Deutschland, der sich hin und wieder fragte, ob der Kuckuck wirklich etwas weiß oder doch nur so tut. Mit den ‚weckworten‘ hat er ein Projekt entwickelt, das weit über die Lyrik-Szene und den Poetry Slam hinaus weist: er leitet Pflegekräfte an, die Menschen mit demenziellen Veränderungen betreuen, wie sie durch Gedichte und Lieder Erinnerungen und Lebensfreude wecken können, für beide Seiten, „dass Pflegeeinrichtungen Orte lebendiger Kultur werden.“

Lia Sahin

Lia Sahin„Die übliche beatboxende rotharige Transgenderfrau mit türkischem Migrationsvordergrund“, Rapperin, Musikerin, unter anderem im Projekt RapFugees engagiert und immer mit ihrer ganzen Geschichte auf der Bühne!

Der Tod

Er ist allgegenwärtig, in den Nachrichten, in Büchern und Filmen und natürlich auch im eigenen Lebensumfeld, trotzdem sprechen die meisten nicht gerne über ihn, zu persönlich, zu angstbeladen. Da ist es gut, dass wir ihn höchstselbst gewinnen konnten, da er endlich auf die Comedy-Bühne getreten ist und uns mitnimmt in die Tiefen und Untiefen seiner Gedankenwelten zwischen Friedhofsruhe und fürsorglicher Sterbebegleitung.

Gala Flyer Download

28.02.2020

Siegburger Str. 42
53229 Bonn

Beginn 20.00 Uhr

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