Claire Funke

Care-Utopien – Wann, wenn nicht jetzt?!

Als Kind habe ich sehr darunter gelitten, dass meine Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit, nach Wurzeln, nach umsorgt und gesehen werden, nicht erfüllt wurden.

Heute als alleinerziehende Mutter leide ich oft, weil ich zerrissen bin zwischen dem Stillen der Bedürfnisse meiner Kinder, dem Haushalt und dem Erfüllen meiner beruflichen Aufgaben. Selbstfürsorge findet hier nur selten Platz.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass meine Utopie von einer Gesellschaft in der die menschlichen Bedürfnisse im Vordergrund stehen, Realität wird. Damit die lebensnotwendigen Bedürfnisse von Kindern, alten Menschen, Kranken und behinderten Menschen gestillt werden können braucht es Menschen, die Zeit haben, sich darum zu kümmern. Aus diesem Grund gibt es die Bundestagspetition zum Thema private Carearbeit, damit diese lebenswichtige Arbeit anerkannt wird als das was sie ist: ARBEIT. Das ist auch noch eine Utopie. Aber. Wann, wenn nicht jetzt ist es Zeit dafür sich auf den Weg zu machen, Utopien wahr werden zu lassen?

Claire Funke
Claire Funke
ist alleinerziehend mit 2 Kindern. Sie bloggt unter „Mama streikt“ und macht auf die unsichtbare Care-Arbeit von Eltern und pflegenden Angehörigen aufmerksam.