Patricia Cammarata

Mental Load bedeutet unabhängig von der tatsächlichen Arbeitslast für alles verantwortlich sein

Frauen sind Familienmanagerinnen. Ob sie wollen oder nicht. Neben den tatsächlichen To Dos, die es im Familienalltag zu erledigen gibt, tragen sie nicht selten den kompletten Mental Load. D.h. sie tragen für jeden einzelnen Prozess innerhalb der Familie die komplette Verantwortung und sind dafür zuständig, dass der Familienalltag läuft.

All die vielen unsichtbaren Aufgaben, die nie explizit genannt werden, dennoch alle nebenher identifiziert, bedacht, geplant und nachgehalten werden, befinden sich im Kopf der Frau. Als wäre das nicht genug, gibt es genau für diese unsichtbare Arbeit kaum Wertschätzung und Anerkennung.

Dabei stellt diese Verantwortung eine erhebliche zusätzliche Belastung dar. Während der Mann unbeschwert eine Geschäftsreise antreten oder einfach krank werden kann, ist das für die Frau undenkbar. Sie muss lange Merklisten und Projektpläne erstellen, damit sie sich überhaupt mal ein paar Tage dem Familienleben entziehen kann. Nicht selten führt diese Last früher oder später zu völliger Erschöpfung. Das ist alles andere als ein wünschenswerter Zustand und deswegen müssen wir alle gemeinsam an einer besseren Verteilung arbeiten.

Um in einer gleichberechtigten Welt leben zu können, müssen wir Mental Load teilen.

Ich unterstütze den Equal Care Day, weil er genau für diese Themen sensibilisiert: Er macht das Unsichtbare sichtbar und sorgt so für Wertschätzung.

Patricia Cammarata
Patricia Cammarataist Autorin, Podcasterin, Bloggerin dasnuf.de
„Wer Mental Load gerecht teilt, trägt automatisch zur Gleichberechtigung bei.“